Freitag, 6. Januar 2012

Reflexion

Semesterende und deshalb Zeit zurückzublicken. Was hat mich im Modul New Marketing beschäftigt und was habe ich Neues dazugelernt?

Obwohl ich schon einiges über Web 2.0 wusste und dessen Geburt und Entwicklung mehr oder weniger live miterfolgen konnte, habe ich noch viel über die Bedeutung des "neuen Internets" erfahren. Früher waren wir Internetnutzer vor allem Konsumenten von Informationen, heute sind wir viel interaktiver im Geschehen, tauschen uns aus, erstellen selbst einfach Informationen und teilen sie mit der ganzen Welt. Soziale Netzwerke sind entstanden und haben einen ungeheuren Einfluss auf die gesamte Gesellschaft, auf die Medien, auf Unternehmungen, schlicht auf die ganze Welt. Heute interessieren die Informationen der ganzen Internetgemeinde Unternehmungen, die früher uns die Informationen bereit gestellt haben. In Youtube werden Musikstars geboren, dank einer Aktion in Facebook werden aus dem Sortiment entfernte Produkte wieder neu lanciert, Menschen geben ihre Jobs auf und verdienen gutes Geld mit Blogs, und, und, und... Ohne Web 2.0 wäre dies alles nicht möglich und man darf schon gespannt darauf sein, was uns Web 3.0 bieten wird.

Die Liebe zu einer Person oder die Leidenschaft zu einem Hobby kann man schlecht mit Fakten beschreiben, es geht um Gefühle und Emotionen. Diese Gefühle und Emotionen haben viel mehr Kraft und Magie als Fakten und Storytelling nutzt genau diese Tatsache aus. Mit Geschichten Produkte und Dienstleistungen erfolgreich verkaufen, Menschen damit fesseln, begeistern und vor allem auch im Unterbewusstsein ansprechen. Manche mögen Coca Cola Zero trinken, weil es keine Kalorien enthält. Aber nur deswegen? Haben die bekannten übermässig mit Spannung gepackten Werbeclips nicht auch einen Einfluss und geben dem Produkt einen interessanten Charakter? Erklären können es wohl nicht viele, aber mit Storytelling wird eben auch das Unterbewusstsein des Konsumenten angesprochen. Storytelling ist bestimmt auch nicht unwesentlich verantwortlich dafür, dass ein grosser Teil der Bevölkerung raucht (z.B. Werbung des Marlboro Man). Oder sprechen etwa Fakten mehr dafür? Wie auch immer, natürlich ist das nicht der einzige Grund, aber sehr erfolgreich angewendet wurde Storytelling auch hier.

Schon fast unverbesserlich wendet Apple das Storytelling an, denke man z.B. nur an die iPhone-Werbeclips, die einem den Lifestyle eines iPhone-Besitzers übermitteln. Aber nicht nur Storytelling, sondern besonders auch Staging ist eine grosse Stärke von Apple. Von der Produktankündigung über den Apple Store, vom Produkt bis zur Verpackung, von der Werbung bis zur Produkpräsentation. Apple ist immer etwas anders, immer etwas besser als die "Konkurrenz". Alles wird besonders schön in Szene gesetzt, möglichst viele Sinne werden angesprochen. Ein iPhone ist kein Mobiltelefon, es ist ein iPhone. "Und wenn man kein iPhone hat, dann hat man eben kein iPhone." Schon nur diese Aussage hat eine ungeheure Wirkung und bezieht sich nicht nur auf Inszenierung, sondern auch das Storytelling. Staging findet bei vielen Unternehmungen im Internet Anwendung, aber z.B. auch bei Gebäuden (4-Zylinder Firmengebäude von BMW) und Sportmannschaften (Vorstellung von neuen Spielern, Einlauf der Eishockeycracks bei Spitzenklubs).

Kundendaten sammeln und gewinnbringend weiterverwerten, darum geht es im Customer Relationship Management, kurz CRM. Besonders seit der Geburts des Web 2.0 hat das CRM eine ganz neue Bedeutung bekommen und bietet Firmen im Internet ganz neue Möglichkeiten. Wie kann man Kunden gewinnen, sie zu Stammkunden machen, immer wieder mit der richitgen Werbung möglichst kostengünstig erreichen. Projekte wie Google+ zielen ganz klar auch darauf hin, möglichst gut den Nutzern Werbung nahe zu bringen. In sozialen Netzwerken wie Google+ oder Facebook werden sehr viele persönliche Daten gespeichert und gewinnbringend genutzt. Wohl viel mehr, als die Meisten von uns sich vorstellen können. Wieso erscheint sonst oft Werbung, die "per Zufall" so ziemlich genau den eigenen Bedürfnissen entspricht? Wieso erscheint auf einigen Seiten Bannerwerbung einer Firma, dessen Homepage man kürzlich besucht hat. Und nicht nur das, wieso erscheinen in dieser Bannerwerbung auch Produkte, die kürzlich angesehen wurden? Ein erfolgreiches CRM ist heute für viele Unternehmen im Internet ein entscheidender Erfolgsfaktor und dieser wird in Zukunft auch noch an Bedeutung gewinnen.

Ganz allgemein möchte ich diese Reflexion mit ein paar Worten über den Blog selbst beenden. Nun, einen Blog als Lernbericht zu benutzen ist wirlich eine tolle Sache! Man findet selbst neue, interessante Informationen. Teils im eigenen Blog, teils auch in den Blogs der KommilitonInnen. Man hat ebenfalls die Möglichkeit seinen eigene Sicht mit anderen zu teilen, denn gerade im New Marketing ist doch noch einiges offen, nicht vollendet und auch Sache der Interpretation. Gleichwohl hatte ich öfters aber auch Probleme Zeit für den Blog zu finden und dies ist bei berufsbegleitenden Studenten wohl auch vermehrt der Fall. Besonders schwierig war für mich der Start, da ich ab der 2. Semsterwoche für 4 Wochen in den Wiederholungskurs der Armee musste. Dort unten im Tessin gab es kein Internet, und die 30 Stunden Wochenende liessen auch kaum Zeit für den Blog übrig. War man dann zurück aus der Armee, folgte eine Menge an wichtiger, überfälliger Arbeit im Geschäft und in der Schule. Nun ja, so war es halt und das musste so akzeptiert werden. Trotzdem: der Blog und New Marketing insgesamt war sehr lehrreich, aktuell, "Augen öffnend" und hat viel Spass gemacht.

Danke, mein Blog, es hat mich gefreut!

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